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„Osterjubel“ | Vocal Concert Dresden in der Vesper am 26.04.2025


28. April 2025

„Vocal Concert Dresden gestaltete Kreuzvesper in Dresden“ – Nachdem das Osterwochenende vor sieben Tagen einen Umschwung der Gefühle bedingt hatte, darf sich die frohe Osterbotschaft der Auferstehung Christi wieder neu verbreiten. Für die Kreuzvesper gestern (vor Quasimodogeniti) hatten Peter Kopp und sein Vocal Concert Dresden Werke von Komponisten zusammengetragen, ohne deren Namen der Advent kaum vorstellbar ist: Samuel Scheidt, Hans Leo Haßler und Johannes Eccard. Doch die drei – Organisten, Kapellmeister, Komponisten von Kirchenliedern* – haben natürlich das im Kirchenjahr viel wichtigere Osterfest nicht unberücksichtigt gelassen.

Vocal Concert Dresden, Chormusik zur Vesper der Kreuzkirche Dresden
Vocal Concert Dresden (c) Kreuzkirche Dresden

In zweichöriger Aufstellung begann das Vocal Concert Samuel Scheidts »Christ lag in Todes Banden« aus den »Cantiones sacrae« (SSWV 22) in einem himmlisch-schwebenden Gestus, der sich mit der Textzeile »Der ist wieder erstanden« noch einmal kraftvoll aufzuschwingen schien und die Luther-Worte geradezu fröhlich mit dem »Alleluja« beendete.

Vocal Concert Dresden in der Kreuzkirche Dresden

Ähnlich jubelnd klangen danach »Surrexit pastor bonus« aus den »Sacri concentus« von Hans Leo Haßler sowie das festliche »Zu dieser österlichen Zeit« von Johannes Eccard. Letzteres gehört zu den Preußischen Festlieder, die 1644 (Teil 2) in Königsberg erschienen waren – später folgte ein weiterer Auszug. Den Schmuck des Gesangs unterstrich die feine Baß-Stütze des Continuos, das Norbert Schuster (Violone) und Hans Christian Martin (Truhen-Orgel) bildeten – oben an der großen Orgel saß für Einzug und Gemeindelied Anton Matthes. Er bot mit dem Finale aus Louis Viernes erster Orgelsinfonie (Opus 14) außerdem einen Satz der Orgelliteratur, der nicht nur für fließende Sinfonik steht, sondern es mit der ungleich bekannteren Toccata von Charles-Marie Widor jederzeit aufnehmen kann.

Vocal Concert Dresden, Chormusik zur Vesper der Kreuzkirche Dresden
Vocal Concert Dresden (c) Kreuzkirche Dresden

Nach soviel glitzernder Ornamentik (für die Freude) und Orgelschwung (für die Lebenskraft) beeindruckte »Jesus Christus unser Heiland« im Satz von Philipp Goldmann mit seinem parallelen Textströmen der Soprane (»Jesus Christus …«) und der sie umgebenden Stimmen mit dem Kyrie eleison.

Mit Johann Stobaeus‘ »Aufs Osterfest« folgte ein zweiter Auszug aus den Preußischen Festliedern. Der Chor war dabei ungleich geteilt: mit Frauenstimmen allein (für den Text Marias) sowie gemischt (Petrus und übrige Texte). Gemeinsam steigerten sie den hymnischen Charakter des Festliedes.

Im Vergleich schien Herbert Peters »Der Auferstandene und der ungläubige Thomas« von 1966 viel schlichter, zeigte aber, wieder a cappella (wie Goldmann), welch starke Impulse die klare, verständliche Diktion eines Chores auslösen kann. Pfarrer Holger Milkau verband in seinem Wort zum Sonntag Gedanken zur Gestaltung des Werkes mit dessen Entstehungszeit und Inhalt (aus Johannes 20, 19 bis 29). Trotz allen Zweifelns, Nöte und gegebener Anlässe des Niedergedrücktseins überwog letztlich aber der frohe, zum Osterfest gehörende Kern, mit Werken – eines schöner als das andere – die am Ende mit »Christus resurgens« (Christus, von den Toten auferweckt) von Felice Anerio den Charakter noch einmal unterstrichen.

27. April 2025 | Wolfram Quellmalz | NMB | „Osterjubel“

.Vocal Concert Dresden, Vesper am .26.08.2023 in der Kreuzkirche Dresden