Dresdner Kreuzchor | Pressekonferenz zum Saisonauftakt 2024-25 | 8. August 2024
8. August 2024
Der Dresdner Kreuzchor lud zur Pressekonferenz zum Auftakt der neuen Konzertsaison 2024-25 in den Veranstaltungssaal der Sächsischen Landesbibliothek auf dem Zelleschen Weg. Die Präsentation von Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch, Kreuzkantor Martin Lehmann und dem Komponisten Sven Helbig wurde geleitet von Felicitas Böhm.
Die Sächsische Landesbibliothek archiviert zahlreiche Noten und Dokumente zum Dresdner Kreuzchor und zeigte eigens aus Anlass der Veranstaltung Originalnotenbücher unter anderem mit Motetten des ehemaligen Kreuzkantors Michael Lohr (1625-1654) aber auch ein Filmdokument der ersten Tournee des Dresden Kreuzchores nach Stockholm aus dem Jahr 1920.
Pressekonferenz des Dresdner Kreuzchores
Mit einem programmatischen Fokus auf komponierende Kreuzkantoren, einer Uraufführung von Sven Helbig und der Wiederaufnahme der Johannespassion von Johann Sebastian Bach zur Karwoche 2025 besinnt sich der Dresdner Kreuzchor unter dem Motto „Im Wandel“ auf sein musikalisches Erbe und blickt zugleich in die Zukunft. „Der Dresdner Kreuzchor stellt in dieser Saison mit besonderen Konzerten im Stadtraum und künstlerischen Projekten unter Beweis, einen Bogen zwischen Tradition und Neuorientierung zu spannen“, so Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch. „Damit ist der Chor nicht nur einer der wichtigsten musikalischen Repräsentanten der sächsischen Landeshauptstadt, sondern auch eine hervorragende Ausbildungsinstitution für den musikalischen Nachwuchs.“
Konzerte in Dresden
Die Konzertprogramme des Kreuzchores in Dresden verbinden Altbewährtes mit Innovation: Neben Johannes Brahms‘ „Ein deutsches Requiem“ mit Christina Landshamer und Georg Zeppenfeld sowie Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium um den Jahreswechsel wird erstmals seit zwölf Jahren wieder Bachs Johannespassion in der Karwoche in der Kreuzkirche erklingen. Kreuzkantor Martin Lehmann betont die Bedeutung des Werks: „Die Johannespassion nimmt durch ihre Prägnanz und dramatische Zuspitzung des Passionsgeschehens sowie ihre musikalische Schönheit eine besondere Stellung im Schaffen Johann Sebastian Bachs ein. Mit der Programmierung erweitern wir nicht nur das Repertoire der Kruzianer, sondern knüpfen auch an unsere eigene Historie an: Denn am Karfreitag 1879 leitete der damalige Kreuzkantor Oskar Wermann die Dresdner Erstaufführung der Johannespassion und leitete so eine Bach-Renaissance in Dresden ein.“ Zukünftig sollen die beiden großen Passionen im jährlichen Wechsel aufgeführt werden.
Wolfgang Amadeus Mozarts berührendes Requiem, verbunden mit Werken von Arvo Pärt, der 2025 seinen 90. Geburtstag feiert, stehen auf dem Programm der gemeinsamen Konzerte mit der Dresdner Philharmonie im Dresdner Kulturpalast, in der Hamburger Elbphilharmonie und Münchner Isarphilharmonie.
Uraufführung von Kunstpreisträger Sven Helbig
Am 9. Februar 2025 wird „Requiem A“ des Dresdner Komponisten und Kunstpreisträgers Sven Helbig in der Kreuzkirche uraufgeführt. Unter der Leitung von Kreuzkantor Martin Lehmann, mit dem Bassisten und ehemaligen Kruzianer René Pape, elektronischen Klängen sowie der Sächsischen Staatskapelle Dresden eröffnet der Kreuzchor mit dem neuen Werk die Konzerte in Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren.
„A“ steht für Anfang, Aufbruch, Aussöhnung oder Atmen – Sven Helbig neues Werk eröffnet vielfältige Assoziationen. Speziell für den Dresdner Kreuzchor komponiert, versteht sich das Werk als Memento Mori und zugleich als Mahnung zur Verständigung. Erst das Verstehen und Begreifen der Vergangenheit macht die aktive Gestaltung der Zukunft möglich.
Heute erscheinen kriegerische Auseinandersetzungen näher als zuvor. In Gedenken an das Kriegsende vor 80 Jahren und unter dem Eindruck der aktuellen Konflikte ist das Requiem „A“ allen Opfern kriegerischer Gewalt gewidmet.
Liturgische Dienste in der Kreuzkirche
Bereits zum dritten Mal vergibt der Kreuzchor Kompositionsaufträge für die Eingangsgesänge der Kreuzchorvespern an eine Komponistin oder einen Komponisten mit Verbindung zur Stadt Dresden. Nach Wilfried Krätzschmar und Agnes Ponizil wird nun mit Jan Arvid Prée ein ehemaliger Kruzianer und Rudolf-Mauersberger-Stipendiat die Introitus-Kompositionen übernehmen.
Einen weiteren programmatischen Fokus legt Martin Lehmann auf frühere Kreuzkantoren, die auch als Komponisten in Erscheinung traten. So werden Werke von Rudolf Mauersberger, Gottfried August Homilius, Theodor Christlieb Reinhold, Samuel Rüling und anderen erklingen.
Sonderveranstaltungen an besonderen Orten
Als Institution der Landeshauptstadt ist der Kreuzchor in der Saison 2024/2025 auch wieder außerhalb der üblichen Auftrittsorte zu erleben. Zum Saisonauftakt gastieren die Kruzianer bei „Ab in die Heide“ am 11. August 2024 auf dem Konzertplatz Weißer Hirsch zugunsten der Stiftung Wald für Sachsen und eröffnen am 16. August 2024 gemeinsam mit der Dresdner Philharmonie das Stadtfest „Canaletto“. Am 14. September 2024 verwandelt das Ensemble die Kuppelhalle des Hauptbahnhofs in einen „Klingenden Bahnhof“ und das traditionelle Adventskonzert im Rudolf-Harbig-Stadion ist ebenfalls fest eingeplant; der genaue Termin wird noch bekanntgegeben. Auch die beliebte „Serenade im Grünen“ der Dresdner Musikfestspiele im Schlosspark Pillnitz findet eine Fortsetzung.
Alumnitreffen mit Mitsingkonzert
Vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 lädt der Kreuzchor seine ehemaligen Mitglieder zu einem Alumnitreffen nach Dresden ein. Zum Programm gehören öffentliche Veranstaltungen wie die Kreuzchorvesper unter der gemeinsamen Leitung von Kreuzkantor a. D. Roderich Kreile und Kreuzkantor Martin Lehmann zusammen mit ehemaligen Kruzianern sowie ein Mitsingkonzert mit Mozarts Requiem im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele, zu dem auch das sangesfreudige Publikum herzlich willkommen ist.
Tourneen, Nachwuchstag, Schulkonzerte
Konzertreisen werden die Kruzianer in dieser Spielzeit zum Musikfest Erzgebirge, nach Dänemark, zu einer Adventstournee nach Mittel- und Süddeutschland, nach Frankreich und in die Schweiz sowie zu einem Gastkonzert im Rahmen der Benefizkonzertreihe „Grundton D“ von Deutschlandfunk und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in die Johanniskirche Gera führen.
Für seine erfolgreiche Nachwuchsarbeit wird der Kreuzchor am 9. Mai 2025 den Europäischen Kulturpreis erhalten. Der traditionelle Nachwuchstag im Evangelischen Kreuzgymnasium findet am 22. März 2025 statt. Darüber hinaus können Schülerinnen und Schüler den Kreuzchor auch in zwei Schulkonzerten erleben, darunter ein „Weihnachtsoratorium für Kinder“ mit der Dresdner Philharmonie im Kulturpalast im Dezember.